Rentenbesteuerung einfach erklärt (Definition)
Wenn Sie in Frührente gehen, sollten Sie nicht mit der Bruttorente als Einnahme im Alter kalkulieren. Die Nettorente fällt meist deutlich geringer aus, da zum Teil noch Sozialversicherungsbeiträge (Krankenkasse und Pflegeversicherung) und Steuern abgehen.
So werden Renten besteuert
Die nachfolgende Aufzählung zeigt, mit welchen Abzügen Rentner rechnen müssen. Da die meisten Rentner in den gesetzlichen Krankenkassen pflichtversichert sind, wird je nach Einkommen ein Beitrag in die Kranken- und Pflegeversicherung fällig. Das Finanzamt differenziert bei der Steuerberechnung hingegen nach der Art der Rente.
Rentenart: Gesetzliche Rente
Die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkasse zahlen den halben Beitragssatz ihrer Krankenkasse. Den restlichen Teil des Beitrages zahlt die Rentenkasse.
Die gesetzliche Rente ist zum Teil steuerfrei. Der steuerpflichtige Anteil wird beim Rentenbeginn ermittelt und gilt auf Dauer. Die nachfolgende Infografik zeigt, wie sich der steuerpflichtige Anteil entwickelt.
Das Finanzamt ermittelt für jeden Rentner beim Rentenbeginn einen persönlichen Steuerfreibetrag. Beim Start in die Rente im Jahr 2019 sind beispielsweise 76 Prozent der gesetzlichen Rente steuerpflichtig. 82 Prozent sind es beim Rentenbeginn in 2022.
Rentenart: Riester-Rente
Für pflichtversicherte Mitglieder der gesetzlichen Rentenkasse fallen auf die Riester-Rente keine Beiträge für die gesetzliche Krankenkasse an.
Die Riester-Rente ist, unabhängig davon in welche Vertragsart die Riester-Geldanlagen erfolgte, zu 100 Prozent steuerpflichtig.
Rentenart: Betriebsrente
Bei einer Betriebsrente fällt der volle Beitragssatz für die gesetzliche Krankenversicherung an.
Renten aus betrieblichen Altersvorsorgeverträgen sind steuerpflichtig. Die Höhe der Steuer ist abhängig von der Vertragsart. Die Rentenzahlungen müssen voll oder nur zum niedrigeren Ertragsanteil bei der Steuer angesetzt werden.
Rentenart: Private Rente
Auf private Renten müssen pflichtversicherte Rentner keine Beiträge zur Krankenversicherung entrichten.
Nur ein Teil der Rentenzahlung ist steuerpflichtig. Das Finanzamt ermittelt den sogenannten Ertragsanteil. Dieser Betrag ist abhängig vom Alter bei Rentenbeginn. Wird zum Beispiel die Privatrente mit 65 oder 66 Jahren ausbezahlt, sind 18 Prozent der Rentenzahlung steuerpflichtig.
Hinweis zum Krankenversicherungsbeitrag: Zahlen Rentner einen Beitrag für die gesetzliche Krankenversicherung, sind immer auch Beiträge für die Pflegeversicherung zu entrichten. Der Beitrag zur Pflegeversicherung wird von den Rentnern alleine getragen, da es keine Zuschüsse der Krankenkasse gibt. Bei freiwillig Versicherten können noch Beiträge für weitere Einnahmen (z.B. Mieteinnahmen etc.) anfallen. Wir raten Ihnen, sich vor dem Start in die Frührente von Rentenexperten, der Rentenkasse oder Steuerberatern hinsichtlich der Steuerpflicht ihrer Renteneinnahmen beraten zu lassen.
Grundsätzlich zahlen pflichtversicherte Rentner in der gesetzlichen Krankenkasse auch im Rentenalter Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung. In der Regel fallen nur für die gesetzliche Rente und Betriebsrenten Beiträge an, dagegen sind Pivat-Renten und die Riester-Renten beitragsfrei. Gesetzliche Rente, Riester-Rente, Privat-Rente oder Renten aus betrieblichen Vorsorgeverträgen sind steuerpflichtig. Die Höhe der Steuer ist abhängig von der Rentenart.
Mehr zum Thema "ASD":
Steuerfreibetrag für Rentner: Wann sind Rentner steuerpflichtig?
Müssen Rentner eine Steuererklärung abgeben?
Besteuerung der privaten Rentenversicherung (mit Steuertabelle)
Wie wird die gesetzliche Rente versteuert? Das sollten Sie wissen!
Wie hoch ist die Rentenbesteuerung?
Rentenbesteuerung: So werden Renten besteuert!