Eckrentner einfach erklärt (Definition)
Die Politik und die gesetzliche Rentenversicherung verweisen häufig bei Vergleichen oder Rentenberechnungen auf den sogenannten Eckrentner oder Standardrenter. Diesen Modell-Rentner gibt es jedoch in der Realität kaum. Denn der Eckrentner wird als eine Person definiert, die 45 Jahre lang gearbeitet und Beiträge in die Rentenversicherung einbezahlt und in dieser Zeit jeweils den Durchschnittslohn verdient hat.
Eine durchschnittliche Erwerbsbiografie kann jedoch anders aussehen: Ausbildung, Studium, Sabbaticals, längere oder schwere Krankheit, Jobwechsel, Umschulung, Arbeitslosigkeit, Kindererziehung und Elternzeit. Es können im Leben viele Anlässe und Ereignisse auftreten, die eine berufliche Auszeit herbeiführen oder zu Einkommenseinbußen führen. Nur wenige Beschäftigte dürften die Voraussetzungen des Eckrentners erfüllen. Das sieht man auch daran, dass die Rentenhöhe des fiktiven Eckrentners (Standardrente) weit über der tatsächlichen Durchschnittsrente liegt. Das Modell Eckrentner hat mit der Wirklichkeit nicht viel gemeinsam.
Die Infografik "Der Eckrentner hat eine geringe Aussagekraft" veranschaulicht den Unterschied zwischen dem Eckrentnermodell und eine typische Erwerbsbiografie. Kritisch wird das Eckrentner-Modell auch gesehen, weil es bei der Ermittlung des Rentenniveaus Berücksichtigung findet. Da nur wenige Versicherte den idealen Versicherungsverlauf des Eckrentners (45 Jahre Beiträge / Durchschnittsverdienst) nachweisen können, wird die Aussagekraft des Rentenniveaus verwässert.
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