Cost-Average-Effekt einfach erklärt (Definition)
Wenn Sie bei Ihrem Vermögensaufbau für die Altersvorsorge den Cost-Average-Effekt nutzen, können Sie damit den Erfolg Ihrer Geldanlage wesentlich verbessern. Was genau hinter dem Effekt steckt und wie man als Anleger gerade bei Fondsanlagen davon profitieren kann, zeigen wir Ihnen an einem konkreten Beispiel.
Cost-Average-Effekt einfach erklärt
Der englische Begriff Cost-Average-Effekt bedeutet soviel wie Durchschnittskosteneffekt. Er sorgt für einen günstigen Einstandskurs bei Fondsanlagen. Wenn Sie regelmäßig gleich hohe Beträge in einen Fondssparplan investieren, erhalten Sie bei steigenden Kursen automatisch weniger Fondsanteile, als wenn die Kurse fallen. Kurz um: Mit dieser Vorgehensweise erzielen Sie günstigere Einstiegskurse, als wenn Sie regelmäßig die gleiche Anzahl von Fondsanteilen kaufen würden.
Altersvorsorge: Wie hilft mir der Cost-Average-Effekt beim Vermögensaufbau?
Clevere Sparer nutzen den Cost-Average-Effekt beim Aufbau eines Altersvorsorgevermögens mit Aktienfonds. Denn gerade hier haben wir einen langen Anlagehorizont in Kombination mit Kursschwankungen. Und genau diese beiden Faktoren begünstigen den Cost-Average-Effekt.
Beispiel Cost-Average-Effekt
Wie sich das auf den Anlageerfolg auswirkt, erfahren Sie an diesem Beispiel zum Cost-Average-Effekt. Peter & Sabine möchten monatlich in einen ETF-Aktienfonds anlegen.
Peter erwirbt jeden Monat einen Fondsanteil und bezahlt dafür den jeweiligen Kurs bzw. Kaufpreis. Nach 12 Monaten hat Peter für seine 12 Fondsanteile 2.404,00 Euro bezahlt. Der Fonds hat nach einem Jahr einen Wert von 202,00 Euro pro Anteil. Seine Fondsanteile haben somit einen Gesamtwert von 2.424,00 Euro (Fondskurs 202 Euro x 12 Anteile). Peter hat 2.404 Euro ausgegeben und damit eine Gewinn von 20 Euro erzielt.
Die nachfolgende Tabelle zeigt das Ergebnis von Peter nach 12 Monaten:
Monat | Kurs | Gekaufte Einheiten | Ausgaben |
---|---|---|---|
1 | 200 € | 1 | 200 € |
2 | 201 € | 1 | 201 € |
3 | 204 € | 1 | 204 € |
4 | 195 € | 1 | 195 € |
5 | 190 € | 1 | 190 € |
6 | 192 € | 1 | 192 € |
7 | 197 € | 1 | 197 € |
8 | 204 € | 1 | 204 € |
9 | 208 € | 1 | 208 € |
10 | 206 € | 1 | 206 € |
11 | 205 € | 1 | 205 € |
12 | 202 € | 1 | 202 € |
= 12 | = 2.404,00 € |
Sabine erwirbt jeden Monat Fondsanteile für 200 Euro. Bei hohen Fondspreisen bekommt sie weniger und bei niedrigeren Werten mehr Fondsanteile. Nach einem Jahr hat sie für 11,9891 Anteile 2.400 Euro bezahlt. Ihre Fondsaneile haben am Ende des Jahres einen Gegenwert von 2.421,80 Euro (Fondskurs 202 Euro x 11,9891 Anteile). Der Gewinn von Sabine beträgt somit 21,80 Euro.
Die nachfolgende Tabelle zeigt das Ergebnis von Sabine nach 12 Monaten:
Monat | Kurs | Gekaufte Einheiten | Ausgaben |
---|---|---|---|
1 | 200 € | 1,0000 | 200 € |
2 | 201 € | 0,9950 | 200 € |
3 | 204 € | 0,9804 | 200 € |
4 | 195 € | 1,0256 | 200 € |
5 | 190 € | 1,0526 | 200 € |
6 | 192 € | 1,0417 | 200 € |
7 | 197 € | 1,0152 | 200 € |
8 | 204 € | 0,9804 | 200 € |
9 | 208 € | 0,9615 | 200 € |
10 | 206 € | 0,9709 | 200 € |
11 | 205 € | 0,9756 | 200 € |
12 | 202 € | 0,9901 | 200 € |
= 11,9891 | = 2.400,00 € |
Sabine hat bei diesem Beispiel gegenüber Peter einen höheren Gewinn von 1,80 Euro. Auf den Anlagebetrag bezogen sind das 0,075 % Mehrertrag nach 12 Monaten.
Über einen längeren Zeitraum summieren sich die Gewinne aus dem Cost-Average-Effekt in Verbindung mit dem Zinseszinseffekt zu einer interessanten Verbesserung der Anlagerendite. Der Cost-Average-Effekt funktioniert umso besser, umso länger Sie regelmäßig anlegen und umso höher die Kursschwankungen sind. Somit können Sie gerade bei einem langfristigen Vermögensaufbau über Aktienfonds mit dem Cost-Average-Effekt die besten Ergebnisse erzielen.