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Erfolgsfaktoren bei der Geldanlage für die Altersvorsorge

Robert Aschauer
Autor: Robert Aschauer
Unabhängiger Finanzexperte - Dipl. Bankbetriebswirt (ADG) - Ruhestandsplaner

Viele Bürger machen sich berechtigt Sorgen, um ihre finanzielle Vorsorge im Alter. Das muss nicht sein! Wer auf Produkte mit hohen Renditen setzt und möglichst frühzeitig mit der Planung beginnt, kann auch mit kleinen Beträgen ein beachtliches Vermögen aufbauen. Hier erfahren Sie, welche Geldanlagen in der Vergangenheit die höchsten Renditen erzielten und wie Sie mit diesem Wissen ihre Ruhestandsplanung erfolgreich umsetzen.

Warum für das Alter vorsorgen?

Auf das staatliche Rentensystem alleine können sich die meisten Bundesbürger nicht mehr verlassen. Die Deutsche Rentenversicherung kämpft mit zahlreichen Problemen und die staatliche Rente wird immer weniger den Lebensunterhalt im Alter sichern können. Sie sind gut beraten, wenn Sie ergänzend zur staatlichen Rente eine eigene Vorsorge (Privatrente) aufbauen.

Zeit & Rendite: Die wichtigsten Erfolgsfaktoren bei der Geldanlage

Mit dem Aufbau einer Privatrente sollten Sie so früh wie möglich beginnen und regelmäßig Sparbeiträge in kluge Geldanlagen investieren. Klug heißt, bei der Ruhestandsplanung, Risiko, Liquidität und Rendite von Geldanlagen den eigenen Bedürfnissen bestmöglich anzupassen. Eine wichtige Rolle beim Vermögensaufbau spielen die Rendite einer Geldanlage und der Anlagehorizont.

Die Infografik zeigt die wesentlichen Erfolgsfaktoren einer Geldanlage und die historischen Langfristrenditen verschiedener Anlagearten.

Erfolgreich Vermögen aufbauen: So geht's

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Welche Geldanlagen eignen sich für die private Altersvorsorge?

Sie können grundsätzlich jede Anlageform zur privaten Altersvorsorge zählen, wenn diese für den Kapitalverzehr oder Vermögensverbrauch im Alter bestimmt ist. Die Vorsorge für das Alter kann man in 3 Phasen einteilen:

Phase 1: Vermögensaufbau

Während der Berufstätigkeit sollten Sie für das Alter finanziell vorsorgen und den Vermögensaufbau vorantreiben. Die folgenden Berechnungen zeigen, dass wichtige Erfolgsfaktoren für den Vermögensaufbau die Höhe der Anlagerendite und die Anlagedauer sind.

Monatliche Sparrate von 200 Euro (Anlagedauer 40 Jahre / Einzahlungen: 96.000 Euro)

Erfolgsfaktor: Anlagerendite

2 % Rendite pro Jahr = Endergebnis 146.535 Euro (Zinsertrag: 50.535 Euro)

4 % Rendite pro Jahr = Endergebnis 233.003 Euro (Zinsertrag: 137.003 Euro)

6 % Rendite pro Jahr = Endergebnis 383.500 Euro (Zinsertrag: 287.500 Euro)

8 % Rendite pro Jahr = Endergebnis 648.678 Euro (Zinsertrag: 552.678 Euro)

Hinweis: Eine jährliche Rendite von 2 % führt zu einem Zinsertrag von 50.535 Euro. Liegt die Rendite bei 6 % pro Jahr, also dreimal so hoch wie 2 %, dann steigt der Anlageerfolg auf fast das 11-fache (552.678 Euro). Die Rendite einer Anlage bestimmt im Wesentlichen den Anlageerfolg.

Monatliche Sparrate von 200 Euro (Anlagerendite 6 %)

Erfolgsfaktor: Anlagedauer

Anlagedauer 10 Jahre = Endergebnis 32.662 Euro (Einzahlungen: 24.000 Euro)

Anlagedauer 20 Jahre = Endergebnis 91.155 Euro (Einzahlungen: 48.000 Euro)

Anlagedauer 30 Jahre = Endergebnis 195.906 Euro (Einzahlungen: 72.000 Euro)

Anlagedauer 40 Jahre = Endergebnis 383.500 Euro (Einzahlungen: 96.000 Euro)

Hinweis: Der Zinseszinseffekt führt beim Sparen und Anlegen langfristig zu enormen Wertsteigerungen. Beim obigen Beispiel werden in 10 Jahren 24.000 Euro einbezahlt und damit eine Wertsteigerung von 8.662 Euro erreicht. Bei einer Anlage-/Spardauer von 40 Jahren werden 96.000 Euro einbezahlt (4-fache) und die Wertsteigerung steigt um das 33-fache auf 287.000 Euro.

Phase 2: Vermögensbewahrung

Es ist völlig normal, dass es auf den Zins- und Kapitalmärkten zu teilweise extremen Verwerfungen kommt. Nehmen wir den Aktienmarkt: Krisen lassen die Aktienkurse in wenigen Tagen einbrechen und ins scheinbar Bodenlose stürzen. Doch häufig überschreiten einige Zeit später die Kurse alle bisherigen Höchststande. Die Kunst der Geldanlage besteht darin, immer einen kühlen Kopf zu behalten und die gewählte Zielrichtung bzw. Anlagestrategie nicht aus den Augen zu verlieren. Erfahrene Anleger wissen, dass man bei einem Börsenboom nicht in Euphorie verfallen soll und in der Krise nicht die Angst die Oberhand gewinnen darf. Es geht schlicht darum, seinen festgelegten Zielen und seiner Anlagepolitik treu zu bleiben und das aufgebaute Vermögen durch ein kluges und sachliches Handeln zu bewahren.

Phase 3: Vermögensverzehr

Im Alter kommt die Zeit der Ernte. Das aufgebaute Vermögen steht für den finanziellen Bedarf und als Zusatzrente zur Verfügung. Beim Vermögensverzehr gibt es 3 Varianten: ohne, mit teilweisem oder mit vollständigem Kapitalverzehr.

Ohne Kapitalverzehr: Das Vermögen soll für die Erben erhalten bleiben. Die laufenden Einnahmen aus den Zinsen bzw. Erträgen reichen aus, um den Lebensunterhalt zu finanzieren.
Teilweisem Kapitalverzehr: Die Höhe der monatlichen Zusatzrente aus dem Vermögen wird so gewählt, dass das Vermögen zu Lebzeiten nicht vollständig aufgezehrt wird. In der Beratungspraxis überwiegt diese Option. Das liegt naturgemäß schon daran, dass die Kapitalentwicklung (Rendite) bis zum Lebensende und die Lebenserwartung (Dauer des Geldbedarfes) nicht feststehen und somit die monatliche Geldentnahme aus dem Kapitalstock lieber vorsichtig geschätzt werden sollte.
Vollständiger Kapitalverzehr: Das Vermögen soll vollständig zur Finanzierung des Ruhestandes zur Verfügung stehen. Das vorhandene Vermögen kann zu Lebzeiten aufgezehrt werden.

Mit welchen Geldanlagen kann ich die höchsten Renditen erzielen?

Bevor wir zu den Renditen der unterschiedlichen Anlageklassen kommen, sollten Sie sich folgenden Sachverhalte einprägen:

Es gibt keine Geldanlage ohne Risiko und ein hoher Vermögensaufbau lässt sich meist nur erfolgreich mit Geldanlagen mit höheren Risiken umsetzen.

Doch keine Angst: Die Risiken lassen sich abschwächen, wenn man seine Vermögensanlagen streut (Diversifikation) und ein langer Anlagehorizont zur Verfügung steht. Ein langer Anlagehorizont ist bei der Ruhestandsplanung (Beispiel: Berufseinstieg mit 25 Jahren - Rentenbeginn mit 67 Jahren = 42 Jahre Anspardauer plus die Jahre für den vorgesehenen Kapitalverzehr) in der Regel immer vorhanden und eine Vermögensstreuung lässt sich ohne Probleme, zum Beispiel mit ETF-Fondsanlagen, gestalten.

Vermögensanlagen in Aktien, Rohstoffen, Immobilien, Anleihen und Edelmetalle sind wie alle Geldanlagen mit Verlustgefahren verbunden. Obwohl Renditen und Erträge der Vergangenheit keine Garantie für zukünftige Entwicklungen darstellen, sollten Sie sich bei ihrer Ruhestandsplanung mit den historischen Renditen der wesentlichen Haupt-Anlageklassen befassen.

Die historischen Renditen der wesentlichen Haupt-Anlageklassen in den letzten 49 Jahren (1970 - 2018):

Hinweis: Alle Renditen inflationsbereinigt vor Kosten und Steuern

Quelle: Gerd Kommer, Souverän investieren vor und im Ruhestand, Campus Verlag GmbH, ISBN 978-3-593-51245-7

Die historischen Renditen der wesentlichen Anlageklassen zeigen, dass inflationsbereinigt Aktien die höchsten Renditen abwerfen. Aus diesem Grund sollten Sie sich bei ihrer Ruhestandsplanung mit dieser Anlageform beschäftigen. Wenn bei der Ruhestandsplanung ein langer Anlagehorizont zur Verfügung steht, dann sollte eine Anlage in Aktien nicht fehlen. Am Besten wählen Sie einen ETF-Aktienfonds als Sparplan.

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Fazit:
Die Aussagen in diesem Artikel spiegeln die persönlichen Erfahrungen des Autors wider und sind nicht als Investitionsempfehlung zu verstehen. Sie sollen aufzeigen, welche Renditen bestimmte Anlagearten in der Vergangenheit erzielten. Bevor Sie investieren, sollten Sie sich immer von einem unabhängigen Finanzberater oder Ruhestandsplaner beraten lassen. Wichtig ist es, nach ihren persönlichen Wünschen, Zielen und Bedürfnissen eine individuelle Ruhestandsplanung zu gestalten. Dabei sollten Sie sich Klarheit über Ihre grundsätzliche Finanzsituation und Ziele verschaffen und auf dieser Basis eine maßgeschneiderte Anlagestrategie aufbauen.
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Robert Aschauer
Über den Autor: Robert Aschauer
Der erfahrene Finanzexperte Robert Aschauer schreibt für einfach-rente.de über die Themen Rente & Altersvorsorge. Er ist Dipl. Bankbetriebswirt (ADG), Financial Planer, Kreditanalyst und Ruhestandsplaner und hat langjährige Praxiserfahrung im Bankwesen und als unabhängiger Honorarberater.

Der Artikel "Erfolgsfaktoren bei der Geldanlage für die Altersvorsorge" wurde am 05.10.2020 von Robert Aschauer verfasst.

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