Rente beantragen: Rentenantrag richtig stellen (mit Checkliste)
Sie möchten in Rente gehen? Ob Alters-Rente, Frührente oder Rente wegen Erwerbsminderung - eine Rente von der Rentenversicherung erhalten Sie ausschließlich auf Antrag. Doch nur wenn Sie das Formblatt richtig ausfüllen, Fristen beachten und die geeigneten Unterlagen einreichen, erhalten Sie schnell und ohne Umstände Ihre Rentenzahlung. Sie erfahren hier, wie und wo Sie Ihren Rentenantrag stellen können und auf welche Punkte Sie dabei achten müssen.
So beantragen Sie Ihre Rente
Das Gesetz verlangt, dass der Rentenversicherungsträger eine Rente nur auf Antrag zahlen darf. Die Beantragung können Sie schriftlich per Formular oder auch online am Computer vornehmen. Oder direkt beim Rentenversicherungsträger. Dort können Sie ein Beratungsgespräch vereinbaren. Der Sachbearbeiter kann den Antrag beim Gespräch gleich direkt erfassen. Egal welchen Weg Sie einschlagen, damit Sie schnell und problemlos an Ihre Rente kommen, müssen Sie sich vorbereiten und einige Punkte beachten.
Das Antragsdatum bestimmt den Rentenbeginn
Das Datum des Antrages oder die erste Anfrage ist wichtig, da es Einfluss auf den Rentenbeginn nimmt. Bitte achten Sie darauf, dass Sie nur einen kompletten Antrag mit allen Unterlagen einreichen. Sie erleichtern der Rentenversicherung die Arbeit, wenn Sie alle Fragen vollständig beantworten und die notwendigen Nachweise lückenlos einreichen. Das spart Zeit und unnötige Rückfragen und die Antragsprüfung wird beschleunigt.
Warum Sie sich Zeit für den Rentenantrag nehmen müssen
Anhand Ihrer Angaben, die Sie im Rentenantrag machen, wird der Rentenbescheid erstellt. Der Antrag kostet Zeit und ist nicht einfach. Sie müssen sich aber diese Zeit nehmen und alles genau durcharbeiten. Die Mühe zahlt sich aus, wenn Sie später dafür die richtige Rentenzahlung erhalten und der Antrag ohne Probleme durch die Antragsprüfung läuft.
Checkliste zum Rentenantrag
Es fließen persönliche Daten und Infos zum Versicherungsverlauf in den Rentenbescheid. Die Rentenkasse führt für Sie ein Rentenkonto. Viele Angaben können daraus entnommen werden und liegen deshalb bereits vor. Doch es ist nicht selten, dass wichtige Sachverhalte im Rentenkonto fehlen.
Checkliste zum Rentenantrag (Altersrente)
- Welche Rentenart wird gestellt?
- Wurden alle Versicherungszeiten im Rentenkonto vollständig aufgeführt?
- Fehlen Angaben zu den Kindern?
- Kopien von Personaldokumenten (Personalausweis, Geburtsurkunde)
- Rentenversicherungsnummer
- Adresse der aktuellen Krankenkasse inkl. Versicherungsnummer
- Identifikationsnummer vom Finanzamt
- Zahlungskonto (IBAN, BIC, Kontonummer, Bank)
- Geburtsurkunden der Kinder
- Angaben und Nachweise bei Sozialleistungen
- Nachweise zur Berufsausbildung
- Angaben zu den Zeiträumen einer Arbeitslosigkeit und längeren Krankheiten
- Angaben zu Beamtenzeiten
- Schwerbehindertenausweis (Feststellungsbeweis)
- Altersteilzeitvertrag
Wo können Sie sich zum Rentenantrag beraten lassen?
Sie wollen den Antrag nicht selbst stellen, sondern sich beraten lassen? Eine Möglichkeit: Sie nutzen den Beratungsservice der Deutschen Rentenversicherung. Dieses Angebot ist für Sie kostenlos. Oder Sie beauftragen einen unabhängigen Rentenberater. In der Regel bezahlen Sie dafür ein Honorar. Dann gibt es noch Sozialverbände, die Ihren Mitgliedern beim Rentenantrag helfen. Egal welches Angebot Sie nutzen, Sie sollten sich immer gut vorbereiten. Dazu gehört auch, dass Sie vor dem Termin Einblick in Ihr Rentenkonto nehmen.
Wie kann ich mein Rentenkonto klären?
Ihr Versicherungskonto ist die Grundlage für die Rentenberechnung. Leider sind die Daten im Rentenkonto nicht immer richtig und vollständig. Deshalb sollten Sie vor dem Rentenantrag eine Kontenklärung vornehmen. Fordern Sie einen Ausdruck von Ihrem Konto an. Sobald dieser vorliegt, prüfen Sie alle Angaben auf Richtigkeit. Berichtigungen oder Ergänzungen zum Versicherungsverlauf melden Sie an die Rentenkasse zurück. Damit stellen Sie sicher, dass alle Ihre Versicherungszeiten vor dem Rentenbeginn richtig erfasst vorliegen.
Infografik: So stellen Sie den Rentenantrag richtig
Die Infografik zeigt nochmals alle Schritte, die Sie vornehmen sollten, um einen richtigen Rentenantrag zu stellen. Bevor Sie den Rentenantrag stellen, sollten Sie das Rentenkonto klären. Im Anschluss können Sie sich beraten lassen, um dann die Rente zu beantragen. Nach der Prüfung durch die Rentenversicherung erhalten Sie den Rentenbescheid und Ihre Rentenzahlung.
An welche Fristen müssen Sie beim Rentenantrag denken?
Stellen Sie den Rentenantrag frühzeitig. Bei der Altersrente drei oder vier Monate vor dem Rentenbeginn. Bei der Rente wegen Erwerbsminderung kann es sein, dass Sie keine Rente auf Dauer, sondern eine befristete Rente erhalten. Auch hier ist eine Frist von 3 Monaten wichtig. Die befristete Rente wird ab dem siebten Monats nach der Erwerbsminderung bezahlt.
Eine Rente wird nur auf Antrag bezahlt. Bei der Antragstellung ist wichtig, dass Sie alle Fragen ausführlich beantworten und sämtliche Nachweise einreichen. Bevor Sie den Rentenantrag stellen, ist eine Klärung des Rentenkontos sinnvoll. Die darin erfassten Angaben und Versicherungszeiten bilden die Basis der Rentenzahlung. Damit Sie keine Fehler machen, sollten Sie sich beraten lassen. Hierzu stehen Ihnen die Rentenversicherung, Sozialverbände oder Rentenberater zur Verfügung.