Inflation einfach erklärt (Definition)
Inflation bedeutet Teuerung. Die Kaufkraft oder der Wert des Geldes sinkt, wenn die Preise für Waren, Güter und Dienstleistungen steigen. In diesem Lexikonbeitrag erfahren Sie, wie Sie mit Sachwerten die Geldentwertung verhindern und welche Geldanlagen Ihnen einen guten Inflationsschutz bieten.
Inflation kurz erklärt
Man spricht von einer Inflation, wenn die Preise steigen. Das Statistische Bundesamt verfolgt die Preisentwicklung eines künstlichen Warenkorbs und ermittelt daraus die Inflationsrate, also die Preissteigerung in Prozent. In dem Warenkorb befinden sich ca. 650 Waren und Dienstleistungen, die Privathaushalte typischerweise kaufen.
Die Regierung und hauptsächlich die Zentralbank versucht, die Preissteigerung pro Jahr auf 2 % zu begrenzen. In Deutschland liegt die historische Inflationsrate zwischen 2 bis 2,5 % pro Jahr. Doch was bedeutet die Geldentwertung für ihre Ersparnisse?
Warum entwertet die Inflation die Ersparnisse?
Wer Geld auf dem Girokonto, Sparbuch oder Festgeld, also auf Geldanlagen mit keiner oder niedriger Verzinsung, anlegt, ist ein Inflationsverlierer. Denn die Ersparnisse verlieren Jahr für Jahr an Wert. Die nachfolgenden Beispiele zeigen, dass selbst bei moderaten Inflationsraten Ersparnisse massiv vernichtet werden:
Geldanlage von 10.000 Euro / Dauer der Geldanlage: 30 Jahre
1 % Inflation - die Kaufkraft sinkt auf 7.419,23 EUR = Kaufkraftverlust von ca. 26 %
2 % Inflation - die Kaufkraft sinkt auf 5.520,71 EUR = Kaufkraftverlust von ca. 45 %
4 % Inflation - die Kaufkraft sinkt auf 3.083,19 EUR = Kaufkraftverlust von ca. 70 %
Viele Privatanleger merken diese Geldvernichtung nicht, da Sie nur die erzielten Zinsen (= Nominalzins) sehen und die Ersparnisse auf dem Papier ja nicht weniger werden. Profis und Finanzexperten betrachten aber den Realzins. Man kann sagen, dass der Realzins (Zins der Geldanlage minus Inflation) der tatsächlich/real erzielte Zins ist.
Beträgt der Zins für eine Geldanlage beispielsweise 1 % und die Inflationsrate 3 %, dann beträgt der Realzins -2 %.
Noch tragischer wird diese Rechnung, falls von der Bank keine Zinsen bezahlt werden oder sogar Minuszinsen verrechnet werden. Auch Gebühren der Geldanlagen und Steuerzahlungen verschlechtern das Ergebnis noch weiter.
Wie kann man sich gegen Inflation als Anleger schützen?
Geldanlagen sind untaugliche Anlagen, um sich vor einer Entwertung durch Inflation zu schützen. Leider haben die Sparer in Deutschland fast 3 Billionen (2021) als Geldanlagen geparkt. Dabei bieten diese Zinsanlagen nur Minizinsen oder werden sogar mit Minuszinsen belastet.
Fakt ist: Nur Sach- und Ertragswerte wie zum Beispiel Edelmetalle, Immobilien und Aktien bieten einen Inflationsschutz.
Ein guter Rat zum Inflationsschutz
Legen Sie nur die Ersparnisse als Barreserve bzw. Geldanlage zur Seite, die Sie für Notfälle bzw. geplante oder ungeplante Ausgaben benötigen. Ein guter Tipp lautet: Stets sollte man drei bis vier Nettogehälter immer als "Notgroschen" greifbar haben.
Langfristigen Vermögensaufbau nur in Sachwerten
Warum legen dann die Privatanleger immer noch so unvorstellbar viel Geld in Geldanlagen an, wenn diese keine Realzinsen erwirtschaften. Ein Grund dürfte sein, weil Sachwerte wie Gold, Immobilien oder Aktien Preisschwankungen unterliegen. Die Preise oder Kurse verändern sich - sie fallen oder steigen je nach Marktlage. Doch Privatanleger sollten keine Angst vor guten Sachwertanlagen haben. Denn die Vergangenheit zeigt aber, dass langfristige Sparer mit hohen Wertzuwachs für diese Risiken belohnt werden.
So haben zum Beispiel in der Vergangenheit Aktienanlagen in einen ETF-Weltaktienfonds MSCI World pro Jahr knapp 6 - 8 % Rendite erwirtschaftet. Gerade Sparer die für die Altersvorsorge vorsorgen, sollten sich mit dieser lukrativen Geldanlage beschäftigen.
Ein kurzer Überblick: Vor- und Nachteile eines Vermögensaufbaues in Sachwerten
- Gold / Edelmetallen
Edelmetalle bieten eine hohe Werthaltigkeit und Steuervorteile. Sie unterliegen aber auch hohen Kursschwankungen und liefern keine laufenden Zinsen oder Erträge. Zudem verursachen sie für die Verwahrung und beim Kauf Kosten. - Häuser, Wohnungen oder Grundstücke
Immobilien sind wertbeständige Geldanlagen und der Wertzuwachs liegt langfristig betrachtet über der Inflationsrate. Immobilien kann man selbst nutzen (Stichworte: Miete sparen und Altersvorsorge) oder vermieten (Stichwort: passive Einnahmen). Die Nachteile liegen in hohen Anschaffungskosten und Kapitalbindung. - Aktien/Aktien-Fonds (ETF-Weltaktienindex MSCI)
Anleger beteiligen sich über Aktien an Firmen. Sie werden Miteigentümer und erhalten Dividenden bzw. profitieren an der Kursentwicklung. Diese Anlageart bietet die höchsten Chancen. Aktien unterliegen aber auch Risiken (Kursschwankungen). Anleger, die eine langfristige Anlagedauer planen, konnten in der Vergangenheit Kursdellen einfach aussitzen und insgesamt sehr hohe Erträge erwirtschaften. Zu empfehlen sind ETF-Aktienfonds auf den MSCI. Gerade ein Sparplan in diese Fondsart überzeugt durch Flexibilität, Risikostreuung, Bequemlichkeit und Rendite.
Wer seine Ersparnisse nur in Geldwerten anlegt, wird durch niedrige Erträge und Geldentwertung bestraft. Der Realzins, also der tatsächliche Wertzuwachs nach Abzug der Inflation, ist in den meisten Fällen negativ. Die Sparer verlieren an Kaufkraft ihrer Anlagen und somit über die Jahre viel Geld. Inflationsschutz bieten Sachwerte wie Edelmetalle, Immobilien oder Aktien. Zudem konnten diese Anlagen in der Vergangenheit langfristig hohe Erträge erwirtschaften.