Geldwertanlagen einfach erklärt (Definition)
Geldwertanlagen "verbriefen" einen Anspruch auf Zahlung eines bestimmten Geldbetrages. Die Zahlung ist häufig an einen bestimmten Zeitpunkt gekoppelt. Nehmen wir als Beispiel eine Sparbriefanlage bei der Bank über 5 Jahre. Der Anleger gibt sein Geld der Bank gegen das Versprechen, das Geld in fünf Jahren zurückzubekommen. Für die Geldleihe an die Bank, erhält der Anleger zusätzlich zum Anlagebetrag in 5 Jahren einen Zinsbetrag ausbezahlt.
Typische bzw. klassische Geldanlageformen:
- Sparbuch
- Sparbrief
- Tagesgeld
- Festgeld
- Festverzinsliche Wertpapiere
- Bausparvertrag
- Anleihen
- Kapital-Lebensversicherungen
- Rentenversicherungen
- Bundeswertpapiere
- Genussscheine
- Geldmarktfonds
- Rentenfonds
Das große Problem bei Geldwertanlagen
Im Grunde besitzt der Anleger bei Geldwertanlagen nur ein Stück Papier, digitale Zahlen bzw. Ziffern auf dem Kontoauszug oder einer Urkunde und das Versprechen, seinen Anlagebetrag plus Zinsen zu einem bestimmten Termin wieder zurückzubekommen. Daraus ergeben sich drei Hauptrisiken:
Bei Geldwertanlagen leiht man einem anderen seine Ersparnisse. Deshalb stellen sich folgende Fragen: Ist mein Geld sicher angelegt? Welche Zahlungsfähigkeit hat der Anbieter der Geldanlage? Ist er ein guter Schuldner? Wird er meinen Rückzahlungsanspruch pünktlich erfüllen? Bei Geldwertanlagen sollten Sie immer darauf achten, dass Sie Ihr Geld nur bei Schuldnern anlegen, die erstklassige Sicherheiten und Bonitäten bieten.
Bei Finanz- oder Währungskrisen schlägt die Stunde der Sachwertbefürworter. Denn bei einer Währungsreform oder Währungsumstellung werden Geldwertanlagen, das Geld auf dem Konto oder in der Geldbörse meist völlig wertlos. Bei einer Geldwertanlage oder Papiergeld sind keine realen Werte verbrieft.
In Deutschland liegt in der Langfristbetrachtung die Inflationsrate etwas über 2 Prozent. Vereinfacht gesagt: eine Geldanlage von 100 Euro besitzt nach einem Jahr nur noch einen Wert von 98 Euro.
Um die Kaufkraft zu erhalten bzw. die Inflationsrate auszugleichen, muss eine Geldwertanlage mindestens Zinsen in Höhe der Inflation und Kosten der Anlage erwirtschaften, damit der Anlegen keinen Verlust erleidet.
Inflation ist der größte Feind von Geldwertanlagen
Wie sehr die Inflation Geldwertanlagen über die Jahre zusetzt, zeigt die nachfolgende Grafik.
Wenn Sie ein Geldbetrag von 1.000 Euro unter das Kopfkissen legen, dann können Sie bei einer jährlichen Inflationsrate von 2,5 Prozent in 30 Jahren damit nur noch Waren für 476 Euro kaufen. Oder anders ausgedrückt: Sie würden 2.097 Euro benötigen, um damit die gleichen Waren wie heute kaufen zu können.
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