Geldanlage in Krisenzeiten: Bankguthaben, Immobilien & Aktien
Der Horror aller Sparer und Anleger: Eine Krise erfasst die Finanzmärkte. Aktienkurse stürzen wie aus dem Nichts ins Bodenlose ab, Geldanlagen und Finanzwerte in Milliardenhöhe werden in Stunden und wenigen Tagen vernichtet. Unsicherheit greift um sich und erhöht die Panik.
Welche Risiken und Chancen Geldanlagen, Aktien und Immobilien in Krisenzeiten bieten, wird in diesem Artikel beschrieben.
Krisen bieten Einstiegschancen
Es ist nicht schön, ja sogar schmerzhaft, wenn Finanzwerte und Buchgewinne durch Krisen vernichtet werden. Doch langfristig betrachtet bieten Crashs und Ausnahmesituationen außergewöhnliche Einstiegsmöglichkeiten mit großartigen Gewinnchancen. Doch meist nur, wenn Anleger beim Vermögensaufbau wichtige Grundregeln beachten und ohne Panik und Gier handeln.
Die nachfolgende Infografik "Sparbuch, Immobilien und Aktien in der Finanzkrise" vermittelt Ansatzpunkte und Denkanstöße für die Krisenbewältigung bei Finanzanlagen.
Geldanlagen und Bankguthaben in der Krise
Tagesgeld, Sparbuch & Co. sind für viele Anleger gerade in Krisenzeiten ein sicherer Hafen. Diese Sparformen sind deshalb so beliebt, da sie keinen Kursschwankungen unterliegen und zudem flexibel und unkompliziert sind. Doch der Schein trügt - Bankguthaben sind mit oder ohne Krise keine risikolosen Geldanlagen.
Bevor Sie sich in der Krise von Aktienanlagen trennen und in Bankguthaben flüchten, sollten Sie sich bewusst machen, dass Tagesgeld, Sparbuch & Co. auch Risikoanlagen sind. Denn langfristige Gewinne oder positive Renditen lassen sich mit Spargeldern oder Bankguthaben kaum erzielen. Im Gegenteil: Das Risiko der scheinbar sicheren Geldanlagen wird unterschätzt. Der sogenannte Realzins - also das Ergebnis, das nach Abzug der Geldentwertung durch steigende Preise real beim Sparer ankommt - ist langfristig fast immer negativ.
Wer sein Geld auf Sparbüchern und Bankguthaben parkt, wird nach Inflation, Kosten und Steuern auf Dauer Verluste erleiden. Deshalb sollten Sparer auf eine ausgewogene Vermögensaufteilung, auch in der Krise, achten. Eine Flucht in den scheinbar sicheren Hafen Geldanlagen ist nicht immer eine kluge Entscheidung.
Immobilien in der Krise
Krisen haben fast immer Auswirkungen auf die Real- und Immobilienwirtschaft. Von den negativen Folgen für die Wirtschaft und einer sich abzeichnenden Rezessionsgefahr bleibt auch der Immobilienmarkt nicht verschont.
Fallende Mieten und Kaufpreise
Viele Immobilien-Interessenten halten sich in einer Krise zurück. Denn wer Vermögensschäden erleidet, mit schrumpfenden Einkommen rechnet oder Angst um seinen Job hat, verschiebt in der Regel große Investitionsentscheidungen.
Wenn ein Einbruch der Wirtschaft droht, schwächelt die Nachfrage nach Immobilien und dann knicken Mieten und Kaufpreise ein. Der Preisverfall wird nur deshalb nicht sofort sichtbar, weil Immobilien im Vergleich zu Aktien keinen tagesaktuellen Börsenpreis ausweisen. Im Ergebnis werden die Preise von Immobilien aber in der Krise tendenziell fallen.
Anleger, die eine Immobilie zur Eigennutzung suchen, sollten gerade in Krisenzeiten aktiv bleiben und die Suche nach der richtigen Immobilie sogar verstärken, da sinkende oder stagnierende Immobilienpreise und ein abflachen der Nachfrage gute Kaufgelegenheit bieten können.
Aktienanlagen in der Krise
Nach einem starken Börsencrash, kann eine Geldanlage in Aktien, zum Beispiel in einen ausgewogenen ETF-Indexfonds (MSCI World), langfristig gute Aussichten auf Gewinne ermöglichen.
Krisen kommen und gehen
Erfahrene Anleger mit Weitsicht wissen, dass Krisen an den Finanzmärkten kommen und gehen. Die Finanzwelt hat schon viele Krisen erlebt. Ein Abschwung oder Börsen-Crash gehören zum Wirtschaftsleben wie die Luft zum Atmen. Davon geht die Welt nicht unter, wie das nachfolgende Beispiel des Deutschen Aktien-Index (DAX) zeigt.
Kurseinbrüche des DAX und die darauffolgenden Erholungen
1987: - 41 % Kurseinbruch - Erholung in 12 Monaten: + 44 Prozent
1998: - 37 % Kurseinbruch - Erholung in 12 Monaten: + 39 Prozent
2011: - 33 % Kurseinbruch - Erholung in 12 Monaten: + 45 Prozent
2018: - 23 % Kurseinbruch - Erholung in 12 Monaten: + 28 Prozent
Solange Menschen leben, die Güter und Dienstleistungen benötigen und nachfragen, wird es Unternehmen geben, die diese produzieren und bereitstellen. Über kurz oder lang werden Krisen oder der daraus entstehende Wirtschaftsabschwung (Rezession) wieder ausgeglichen.
Ein Crash kann deshalb eine gute Kaufgelegenheit für Aktien sein. Wann jedoch der Tiefpunkt der Kurseinbrüche erreicht wird, ist schwierig zu beurteilen, aber auch nicht so entscheidend. Viel wichtiger ist, was viele wissenschaftliche Studien zeigen, das Sie in Aktien investiert sind. Da auf lange Sicht Aktienmärkte die bessere Rendite als Geldanlagen oder Immobilien bieten.
Bei einer Geldanlage in Aktien sollten Sie darauf achten, dass Sie das Risiko streuen. Also auf Aktienunternehmen aus unterschiedlichen Regionen und Branchen setzen. Einen guten Mix zu günstigen Kosten bieten einige ETF-Indexfonds.
Ein starker Wirtschaftsabschwung durch Krisen oder ein Börsen-Crash haben massive Auswirkungen auf Finanzanlagen. Anleger sollten nie aus Gier oder Panik handeln, sondern immer die wissenschaftlichen Regeln der Finanzmärkte beachten. In einer Krise können Anleger für ihre Vermögensanlagen auch eine enorme Chance sehen.