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Wieso Frauen oftmals weniger Rente als Männer bekommen

Robert Aschauer
Autor: Robert Aschauer
Unabhängiger Finanzexperte - Dipl. Bankbetriebswirt (ADG) - Ruhestandsplaner

Auf den ersten Blick kann man es nicht fassen: Frauen bekommen im Schnitt nicht mal halb so viel Altersrente wie Männer. Warum ist das so? Wie kommt die große Rentenkluft im Alter zustande und mit welchen Maßnahmen können Frauen bei der Altersvorsorge gegensteuern?

Die Rentenhöhe spiegelt das Erwerbsleben

Warum erhalten Frauen im Schnitt 57 Prozent weniger Rente als Männer? Wie kann das sein? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Die Beiträge zur Rentenkasse werden grundsätzlich prozentual vom Erwerbseinkommen bzw. Arbeitsentgelt erhoben. Für jedes Mitglied der gesetzlichen Rentenversicherung wird ein eigenes Rentenkonto geführt. Darauf werden Jahr für Jahr die Rentenbeiträge einbezahlt. Die Rentenhöhe wird nach der Rentenformel berechnet und dabei spielen die sogenannten Entgeltpunkte eine wichtige Rolle. Wer mehr verdient, zahlt mehr Rentenbeiträge und wer mehr Rentenbeiträge in das Rentenkonto einbezahlt, erhält mehr Entgeltpunkte und damit im Rentenalter eine höhere Altersrente. Zusammenfassend kann man sagen, dass das individuelle Erwerbsleben und die dabei erzielten Erwerbseinnahmen die Rentenhöhe im Alter bestimmen. Bei Frauen führen leider häufig bestimmte Lebensumstände und Erwerbsfaktoren dazu, dass sie oftmals weniger Rente als die Männer bekommen.

Faktoren die zur Rentenkluft der Geschlechter führen

Insgesamt führt eine geringere Arbeitsmarktbeteiligung der Frauen, hohe Teilzeitraten, häufig und längere Erwerbsunterbrechungen, niedrige Entgelte sowie die Beschäftigung in nicht sozialversicherungspflichtigen Minijobs zur hohen Rentenkluft zwischen Frauen und Männern. Das belegt ein Report des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung (Den ausführlichen Bericht finden Sie hier als PDF-Datei). Der Report kommt zu dem Resümee: "Um künftig eine für Frauen und Männer ausreichende Alterssicherung zu gewährleisten und die geschlechtsbezogene Rentenlücke zu reduzieren, bedarf es nicht nur besserer Erwerbschancen im Allgemeinen und günstigere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für beide Geschlechter im Besonderen."

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Geschlechterlücke bei der Altersrente

Die Infografik Wieso Frauen oftmals weniger Rente als Männer bekommen zeigt den durchschnittlichen Zahlbetrag für die Altersrente von Männern und Frauen und welche Faktoren die Altersrente von Frauen negativ beeinflussen.

Wieso Frauen oftmals weniger Rente als Männer bekommen

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Wie kann die Gesellschaft und Frauen gegensteuern

Es wurde bereits eine Reihe von Faktoren aufgeführt, die zur Rentenkluft zwischen Frauen und Männern führt. So kann die Gesellschaft und Frauen gegensteuern:

Gegensteuern: Der Staat und die Gesellschaft sollten für bessere Erwerbschancen von Frauen eintreten, die Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wesentlich verbessern und für eine faire Bezahlung von Frauen sorgen. Frauen sollten darauf achten, dass Sie sich eine gute zusätzliche private oder betriebliche Altersvorsorge aufbauen. Gerade in einer Partnerschaft, kann der besserverdienende Partner mit "seinem" Einkommen einen Rentenausgleich durch den Aufbau einer eigenen Altersvorsorge schaffen.

Materielle Absicherung der Frauen im Rentenalter

Für die Mehrzahl der deutschen Bevölkerung ist die wichtigste und häufig einzige Einnahmequelle im Alter die gesetzliche Altersrente. Gerade für Frauen stellt sich dabei die Frage, ob die Rente später wohl ausreichen wird, um den gewünschten Lebensstandard zu ermöglichen. Je länger die Lebenserwerbstätigkeit war und je höher das sozialversicherungspflichtige Erwerbseinkommen ausfiel, desto höher ist die gesetzliche Altersrente. Dieses Rentensystem führt dazu, dass die materielle Altersabsicherung durch den Staat für viele Frauen selten für ein sorgenfreies Leben im Alter ausreicht. Die Fakten:

Private und betriebliche Altersvorsorge der Frauen

Die Ergebnisse des WSI Report Große Rentenlücke zwischen Männern und Frauen zeigen eindeutig: Frauen haben sehr häufig ein Altersrentenproblem. Ohne eine zusätzliche private oder betriebliche Altersvorsorge sind viele Frauen von der Altersarmut betroffen oder auf die Rente eines Partners angewiesen. Umso dringender sollten Frauen möglichst frühzeitig mit dem Aufbau einer zusätzlichen und eigenen Altersvorsorge starten. Ein erster Schritt dazu kann eine Rentenberechnung sein. Diese Berechnung sollte folgende Ergebnisse liefern und Fragen beantworten:

Genau diese und weitere Fragen können Sie mit unserer kostenlosen und unverbindlichen Rentenberechnung klären.

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Fazit:
Frauen sind bei der Altersrente benachteiligt. Die Rentenzahlung im Alter ist stark von der Erwerbsdauer und dem Erwerbseinkommen abhängig. Das führt dazu, dass Frauen häufig nicht mal halb so viel Rente wie Männern bekommen. Der Staat und die Gesellschaft müssen gegensteuern, ansonsten werden viele Frauen im Alter den gewünschten oder gewohnten Lebensstandard nicht halten können. Vielen Frauen droht dann die Altersarmut. Eine Lösung kann eine zusätzliche private oder betriebliche Altersvorsorge sein.
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Robert Aschauer
Über den Autor: Robert Aschauer
Der erfahrene Finanzexperte Robert Aschauer schreibt für einfach-rente.de über die Themen Rente & Altersvorsorge. Er ist Dipl. Bankbetriebswirt (ADG), Financial Planer, Kreditanalyst und Ruhestandsplaner und hat langjährige Praxiserfahrung im Bankwesen und als unabhängiger Honorarberater.

Der Artikel "Wieso Frauen oftmals weniger Rente als Männer bekommen" wurde am 08.09.2016 von Robert Aschauer verfasst.

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