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Existenzielle Risiken absichern

Robert Aschauer
Autor: Robert Aschauer
Unabhängiger Finanzexperte - Dipl. Bankbetriebswirt (ADG) - Ruhestandsplaner

Im Leben kann einiges passieren, was Menschen in finanzielle Schwierigkeiten und an den Rand des Existenzminimums bringen kann. Um für Notfälle gut gewappnet zu sein, ist eine gute Absicherung gegen existenzielle Risiken ratsam.

Risikoschutz ist wichtiger als Altersvorsorge

Vermögensaufbau für das Alter heißt sparen und dazu wird ein laufendes Einkommen benötigt. Die beste Ruhestandsplanung ist nutzlos, wenn Sie durch einen Unfall oder durch Krankheit dem bisherigen Beruf nicht mehr nachgehen können. Oder im schlimmsten Fall erwerbsunfähig werden und sich ohne Einkommen Ihre Altersvorsorge nicht mehr leisten können und Ihre finanzielle Existenz bedroht ist. Ein Grundsatz der Ruhestandsplanung lautet deshalb: Erst absichern, dann sparen.

So finden Sie Ihren richtigen Risikoschutz

Für eine sinnvolle Risikoanalyse hat sich folgende Vorgehensweise bewährt:

  1. Risiken erkennen
  2. Risiken bewerten
  3. Risiken verändern
  4. Risiken kontrollieren

1. Risiken erkennen

Singles benötigen eine andere Risikoabsicherung als Familienväter, Beamte eine andere als Angestellte. Um ihren persönlichen Absicherungsbedarf im Detail zu erkennen, ist es wichtig, die klassischen Risiken (Tod, Berufs- und Erwerbsunfähigkeit) vernetzt mit den persönlichen Umständen (Beruf, Familie, finanzielle Situation, Lebensplanung) und Ihrer aktuellen Lebensphase (Immobilienerwerb, Existenzgründung, Heirat etc.) zu betrachten.

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2. Risiken bewerten

Haben Sie Ihre persönlichen Risiken erkannt, sollten Sie im nächsten Schritt eine Bewertung nach Gefährdungsgrad und Wahrscheinlichkeit vornehmen. Dabei sind in erster Linie die finanziellen Auswirkungen zu hinterfragen, wenn das Unglück eintritt. Was passiert zum Beispiel, wenn in einer Partnerschaft ein Einkommen durch Berufsunfähigkeit wegfällt? Können Sie diesen finanziellen Engpass ausgleichen? Werden die Kreditraten für die Immobilien dann zum finanziellen Problem? Ist Ihre Ruhestandsplanung oder sogar Ihre finanzielle Existenz gefährdet?

Nachdem Sie sich einen Überblick über das mögliche Schadensausmaß der einzelnen Risiken verschafft haben, sollten Sie dazu übergehen, das Schadenspotenzial der existierenden Risiken zu verändern.

3. Risiken verändern

Mit Versicherungen können Sie sich gegen fast alle Risikofälle und die damit verbundenen finanziellen Schäden versichern. Dafür benötigen Sie nicht immer neue Verträge oder müssen höhere Prämien bezahlen. Denn bei der Risikoanalyse kommen alle bestehenden Versicherungen auf den Prüfstand. Eine gute Gelegenheit, um ihren Versicherungsschutz zu optimieren und sich von falschen, unnützen oder teuren Policen zu verabschieden. Nicht selten sind Verbraucher nach der Risikoanalyse nicht nur besser, sondern auch günstiger versichert.

4. Risiken kontrollieren

Eine regelmäßige Risikokontrolle macht Sinn: Denn haben sich ihre persönlichen Lebensumstände und damit einhergehend die Risiken verändert, können Sie ihren bestehenden Versicherungsschutz der neuen Situation anpassen. So verfügen Sie in jeder Lebensphase über einen idealen Schutz und Absicherung.

Welche Versicherungen sind wichtig

Die nachfolgende Tabelle zeigt Ihnen eine Auflistung der wichtigsten Risiken:

Risiken Mögliche Versicherung Notwendigkeit
Schadensersatzforderungen Private Haftpflichtversicherung für Personen- und Sachschäden Unbedingt notwendig.
Krankheit und Pflegebedürftigkeit Kranken- und Pflegeversicherung Unbedingt notwendig.
Todesfall Risikolebensversicherung Unbedingt notwendig für alle, die für andere sorgen müssen.
Todesfall Kapitallebensversicherung Mit Einschränkung sinnvoll.
Berufsunfähigkeit und Invalidität Berufsunfähigkeits-
versicherung
Unbedingt notwendig für alle, die von Ihrem Arbeitseinkommen leben.
Erwerbsunfähigkeit und Invalidität Erwerbsunfähigkeits-
versicherung
Unbedingt notwendig für alle, die aus Kostengründen keine Berufsunfähigkeitsversicherung haben oder wegen hoher Risiken keine bekommen.
Unfall Unfallversicherung Sinnvoll für Erwachsene, wenn sie weder eine Berufs- noch eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung bekommen.

Nachdem Sie sich Gedanken zur finanziellen Absicherung Ihrer existenziellen Lebensrisiken gemacht haben, können Sie im nächsten Abschnitt mit der Ermittlung Ihrer Vorsorgezielen starten.

Quelle:

  1. Stiftung Warentest: Finanztest in „Wichtige und unwichtige Versicherungen“. Heft Nr. 9, Ausgabe Oktober 2008 und eigene Recherche.
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Robert Aschauer
Über den Autor: Robert Aschauer
Der erfahrene Finanzexperte Robert Aschauer schreibt für einfach-rente.de über die Themen Rente & Altersvorsorge. Er ist Dipl. Bankbetriebswirt (ADG), Financial Planer, Kreditanalyst und Ruhestandsplaner und hat langjährige Praxiserfahrung im Bankwesen und als unabhängiger Honorarberater.

Der Artikel "Existenzielle Risiken absichern" wurde am 04.03.2013 von Robert Aschauer verfasst.

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