Altersvorsorge für Beamte: Pensionslücke schließen
Beamte haben gegenüber vielen Angestellten den Vorteil, dass Sie über eine vergleichsweise gut Altersvorsorge verfügen. Im Regelfall sorgt der Staat mit einer hohen Pension für eine gute Versorgung im Alter. Doch die allgemeinem Rentenkürzungen haben auch bei der Beamtenpension zu Abstrichen geführt. Immer noch wiegen sich viele Beamte in vermeintlicher Sicherheit, obwohl Ihnen eine Pensionslücke droht.
Beamtenpension vs. gesetzliche Rente
Viele Bürger vergleichen die Pensionen der Beamten mit den Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung und kommen zu dem Ergebnis, dass die Pension doppelt und dreifach so hoch wie die Rente ausfällt. Der Beamtenbund wehrt sich gegen diese Vorurteile und versucht durch Öffentlichkeitsarbeit die Diskussionen zu versachlichen. Fakt ist: Die demografische Entwicklung in Deutschland macht auch vor den Pensionen der Beamten nicht halt.
In den zurückliegenden Jahren wurden bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Pensionen der veränderten Bevölkerungsstruktur anzupassen.
Ein kurzer Überblick über die wesentlichen Veränderungen:
- Das Pensionseintrittsalter steigt sukzessive auf das 67. Lebensjahr an.
- Pensionen werden wie Renten behandelt und müssen versteuert werden. Der steuerpflichtige Anteil steigt bis zum Jahre 2040 auf 100 % an.
- Die Höchstversorgung wird herabgesetzt und der Nachhaltigkeitsfaktor findet ebenso Anwendung bei der Altersversorgung für Beamte.
- Die Beitragsergänzung der Beihilfeansprüche für die Kranken- und Pflegeversicherung läuft auch im Alter weiter.
4 Tipps um die drohende Pensionslücke zu schließen
Die Beamtenpension wird im Alter nicht immer für ein sorgenfreies Leben ausreichend sein. Vielen Beamten droht eine Pensionslücke. Deshalb ist der Aufbau einer privaten Altersvorsorge eine sinnvolle Ergänzung zur Pension.
Die nachfolgenden Tipps helfen Ihnen einen persönlichen Fahrplan für Ihre Altersvorsorge zu entwickeln.
Tipp 1: Pensionslücke ermitteln
Bevor Sie eine konkrete Planung Ihrer Altersvorsorge angehen, sollten Sie eine ausführliche Bestandsaufnahme durchführen. Verschaffen Sie sich einen klaren Überblick über Ihre bestehenden Vermögensanlagen bzw. Finanzverträge und klären Sie Ihre konkreten Versorgungsansprüche als Beamter. Nur wenn Sie Ihre Pensionslücke kennen, können Sie gegensteuern und einen gezielten Vermögensaufbau für eine private Rente angehen.
Tipp 2: Tod, Berufs- und Dienstunfähigkeit absichern
Prüfen Sie, ob im Todesfall die finanzielle Absicherung der Hinterbliebenen im gewünschtem Umfang gewährleistet ist. Wichtig ist auch, sich um eine ausreichende Absicherung der eigenen Berufs- und Dienstunfähigkeit zu kümmern. Häufig liegen die staatlichen Leistungen bei einer Berufs- und Dienstunfähigkeit weit unter den üblichen Bezügen.
Tipp 3: Planen Sie Ihre Altersvorsorge realistisch
Nachdem Sie sich einen Überblick über Ihre Pensionsansprüche und weitere Alterseinkünfte (z.B. Mieten etc.) verschafft haben, sollten Sie Ihren Vorsorgebedarf im Ruhestand schätzen. Finden Sie heraus, welchen Betrag Sie im Alter für ein sorgenfreies Leben benötigen. Denken Sie dabei bitte auch an die Inflation und die Steuer. Denn je nach Renteneintrittsalter und steuerfreiem Grundfreibetrag unterliegen Pensionen, Mieten und private Renten der Steuerpflicht.
Tipp 4: Staatliche Förderungen nutzen und renditestark anlegen
Beamte können zusätzlich zu Pension die Riester-Rente und die Rürup-Rente zum Aufbau einer Zusatzrente nutzen. Eine staatliche Förderung sollten Sie aber nur nutzen, wenn Ihnen gute und renditestarke Verträge angeboten werden. Leider sind viele Riester- und Rürup-Verträge mit hohen Kosten verbunden und bieten schlechte Leistungen. Eine Alternative könnte eine ETF-Aktien-Fondsanlage sein. Es gibt sehr attraktive, kostengünstige und renditestarke ETF-Fondssparpläne. Diese Fonds bieten langfristig beste Chancen für eine renditestarke Geldanlage. Im Alter können Sie frei über das Fondsguthaben verfügen oder monatlich einen Geldbetrag als Zusatzrente entnehmen.
Beamte können sich über eine gute Versorgung im Alter freuen. Doch leider ist die Beamtenpension nicht mehr so, wie es einmal war. Denn in der Vergangenheit wurden zahlreiche Kürzungen vorgenommen. Die demografische Entwicklung in Deutschland lässt vermuten, dass in den kommenden Jahren noch weiter negative Veränderungen folgen werden. Viele Beamte stellen immer häufiger fest, dass Ihre Pensionsansprüche im Alter nicht mehr für ein sorgenfreies Leben reichen. Deshalb sind auch Beamte gut beraten, wenn Sie zusätzlich zur Pension sich ein private Zusatzrente aufbauen.