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ETFs kaufen für Anfänger (inkl. Schritt-für-Schritt-Anleitung)

Robert Aschauer
Autor: Robert Aschauer
Unabhängiger Finanzexperte - Dipl. Bankbetriebswirt (ADG) - Ruhestandsplaner

ETFs sind empfehlenswert, um mit kleinen oder großen Beträgen ein nachhaltiges Vermögen aufzubauen. Verbraucherverbände und Stiftung Warentest empfehlen regelmäßig ETFs, wenn es um Vermögensaufbau oder das Sparen für das Alter geht. Doch wie können Sie Ihr Geld in ETFs einfach, erfolgreich und günstig anlegen? Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung kann jeder erfolgreich an der Börse in ETFs investieren, ohne zwingend ein Börsenprofi sein zu müssen.

Was sind ETFs eigentlich?

ETFs (Exchange Traded Funds) ermöglichen Privatanlegern einfach und günstig in Aktien zu investieren. Ideal für den langfristigen Vermögensaufbau und die Altersvorsorge. Ein ETF ist ein an der Börse gehandelter Fond auf einen bestimmten Börsenindex, wie zum Beispiel den Deutsche Aktien Index (DAX). Im Idealfall entwickelt sich der ETF eins zu eins wie der zugrunde liegende Index. Entwickeln sich die in dem Index enthaltenen Aktien positiv, schneidet auch der ETF entsprechend ab oder umgekehrt.

ETFs sind ideal für Privatanleger, denn bereits mit kleinen Summen können Anleger ETFs kaufen und damit eine breite Streuung in verschiedene Aktien erreichen. Das senkt das Risiko und erhöht die Erfolgschancen. ETFs werden von Verbraucherverbänden für den langfristigen Vermögensaufbau empfohlen und das mit guten Gründen: Weil eine Aktienanlagen mit ETFs so einfach sein kann und ETFs langfristige hohe Renditen bei begrenztem Risiko bieten!

ETFs sind einfach, flexibel, günstig, erfordern kein tieferes Börsenwissen und bieten hohe Renditen beim langfristigem Vermögensaufbau.

Schritt 1: Klarheit verschaffen

Ziele muss man definieren und kennen – sonst wird man sie nie erreichen. Ein Grundsatz der auch für die Geldanlage von großer Bedeutung ist. Welches Sparziel verfolgen Sie mittel- und langfristig? Haben Sie eine Reserve für Unvorhergesehenes geschaffen? Welche Finanzen werden benötigt, um die persönlichen Lebensziele zu erreichen? Wie sieht Ihre aktuelle finanzielle Situation im Detail (Vermögen, Schulden, Einnahmen, Ausgaben, freie Liquidität) aus und wie könnte man diese optimieren?

Kurz um: Verschaffen Sie sich Klarheit über Ihre Finanzen und Ziele. Wenn Sie wissen, was Sie wollen, können Sie klare Ziele definieren. Ihre Ziele sollten SMART sein und diese sollten Sie schriftlich festhalten und die Einhaltung regelmäßig kontrollieren. Smarte Ziele sind eine bewährte Vorgehensweise, um diese erfolgreich umzusetzen.

SMART bedeutet:
S = spezifisch
M = messbar
A = attraktiv
R = realistisch
T = terminiert.

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Schritt 2: Anlage- und Sparstrategie zurechtlegen

Sie haben Ihre Finanzen geprüft und Ihr Sparziel definiert. Jetzt folgt die Umsetzung. Legen Sie fest, ob Sie eine einmalige Geldanlage oder den Vermögensaufbau über Sparpläne planen. Wenn Sie sich für einen Sparplan entscheiden, kaufen Sie mit einem fest definierten Betrag in regelmäßigen Intervallen ETFs. In der Regel erfolgt die Geldanlage monatlich und ist bereits ab 25 oder 50 Euro möglich. Je nach Börsenkurs werden bei jedem Kauf unterschiedlich viele ETF-Anteile erworben. ETF-Sparpläne sind extrem flexibel. Die Raten kann man der jeweiligen Lebens-/Finanzsituation anpassen. Eine Erhöhung, Senkung oder das aussetzen von Raten ist jederzeit möglich.

Ihre Anlage- und Sparstrategie sollte auch Ihre Risikobereitschaft bzw. Renditeerwartung beinhalten. Diese Faktoren sind wichtig, um den geeigneten ETF-Fonds bzw. Index (= Anlagebasis) für die Geldanlage zu finden.

Schritt 3: Guten Index als Anlagebasis auswählen

Sobald die Anlage- bzw. Sparstrategie fest steht, geht es darum den geeigneten Anlageindex zu finden. Ein Klassiker für den langfristigen Vermögensaufbau ist häufig der MSCI-World-Index. Dieser Index beinhaltet Aktien der 1.600 größten börsengehandelten Unternehmen aus 23 Industrieländern. Ein MSCI-World-Index bietet somit eine breite Streuung (Diversifizierung) und eignet sich hervorragend für den langfristigen Vermögensaufbau.

Es gibt aber auch ETFs auf bestimmte Branchen, einzelne Länder, Rohstoffe, Schwellenländer und sonstige Anlagethemen. Diese Spezialfonds beinhalten keine ausreichende Diversifizierung und somit wesentlich höhere Risiken.

Schritt 4: Konkrete ETFs auswählen

Wichtige Faktoren bei der finalen Fondsauswahl sind die Kosten, die Fondsgröße und die sogenannte Tracking-Qualität.

Kosten: Eine Geldanlage in ETFs ist vergleichsweise günstig. Die Gesamtkostenquote (TER = Total Expense Ratio) liegt häufig nur zwischen 0,10 bis 0,60 %. Bei aktiv gemanagten Fonds (Hinweis: Diese Fonds werden in der Regel von Banken und Finanzvermittlern angeboten) liegt die TER je nach Fonds zum Beispiel bei weit über 1,5 %. Die Kosten bzw. Gebühren sind deshalb so wichtig, weil hohe Kosten den Anlageerfolg schmälern und regelrecht als Renditebremse wirken.
Tracking-Qualität: Die Tracking-Qualität gibt an, wie genau die ETFs die Wertentwicklung des zugrundeliegenden Index nachbilden.
Fondsvermögen: Ein hohes Fondsvermögen verhindert die Gefahr einer Fondsschließung und bringt zudem Kostenvorteile.

Schritt 5: Günstiges Anlage-Depot oder Sparplan auswählen

Wer in ETFs Geld anlegen will, benötigt ein Wertpapierdepot bzw. Anlagekonto. Dabei handelt es sich um ein Konto, über das alle Transaktionen der ETFs abgewickelt werden. So werden zum Beispiel beim Kauf die erworbenen Fondsanteile in das jeweilige Konto gebucht und dort verwaltet. Bei Verkäufen werden die Anteile wieder ausgebucht und der Verkaufspreis gutgeschrieben. Für diesen Service werden Transaktionskosten berechnet.

Transaktionskosten sind kein Bestandteil der der hier schon erwähnten TER (Total Expense Ratio). Die Kosten, die durch den Kauf und Verkauf von Wertpapieren entstehen, wird durch die Depotbank festgelegt. Deshalb sollten Sie sich vor der Kontoeröffnung über diese Kosten informieren. Das Angebot an preisgünstigen Abwicklungskonten bzw. Depots für ETFs ist groß. Preisbewusste Anleger nutzen gerne die Angebote von Onlineanbietern.

Schritt 6: Bei Krisen und Börsencrash mit Bedacht handeln

Anleger, die einen langfristigen Vermögensaufbau planen, sollten in unruhigen Börsenzeiten mit Bedacht handeln. Wo Anlegern hohe Renditen winken, gibt es auch Risiken. Das ist ein Grundsatz der Börse bzw. von Aktienanlagen. Doch nach jedem Börsencrash haben sich die Kurse wieder erholt. Anleger die hektisch in der Krise ihre Bestände abgestoßen haben, wurden in den meisten Fällen mit echten Verlusten bestraft.

Besonnene Anleger behalten auch in schwierigen Zeiten die Nerven. Mit dieser Strategie konnte man in der Vergangenheit jeden Kursabschwung "aussitzen". Kein Börsencrash dauert ewig und mit einem langfristigem Anlagehorizont sind Anleger auf der sicheren Seite. Denn je länger das Geld investiert bleibt, desto geringer ist das Risiko an der Börse Verluste einzufahren. Häufig liegen Anleger mit einer breitgestreuten Aktienanlage nach zwölf Jahren im Plus. Eine möglichst breite Diversifizierung in Verbindung mit einem möglichst langem Anlagehorizont sind deshalb die wichtigsten Erfolgsfaktoren bei einer Aktienanlage.

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Fazit:
Eine Geldanlage und der Vermögensaufbau mit Aktien kann sehr einfach sein. ETFs bieten Privatanlegern neben hohen Renditechancen und geringen Kosten viele Vorteile. Zudem werden die Risiken von Geldanlagen in Aktien durch ETFs reduziert, wenn Anleger ETF-Fonds mit einer hohen Diversifizierung wählen und einen langfristigen Anlagehorizont besitzen. Die hier vorgestellten 6 Schritte ermöglichen Privatanlegern eine gute Basis für eine erfolgreiche Geldanlagen in ETFs.
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Robert Aschauer
Über den Autor: Robert Aschauer
Der erfahrene Finanzexperte Robert Aschauer schreibt für einfach-rente.de über die Themen Rente & Altersvorsorge. Er ist Dipl. Bankbetriebswirt (ADG), Financial Planer, Kreditanalyst und Ruhestandsplaner und hat langjährige Praxiserfahrung im Bankwesen und als unabhängiger Honorarberater.

Der Artikel "ETFs kaufen für Anfänger (inkl. Schritt-für-Schritt-Anleitung)" wurde am 11.02.2022 von Robert Aschauer verfasst.

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