Betongold: 5 Tipps für die Immobilie als Altersvorsorge
Die eigene oder vermietete Immobilie als Altersvorsorge, um damit im Alter die Rente aufzubessern? Wir zeigen ihnen, auf was Sie bei der Immobilienrente achten müssen und wie Sie für sich die richtige Entscheidung treffen.
Die Immobilie als Eigenheim
Jeder Mensch benötigt Wohnraum, deshalb stellt sich schnell die Frage: Kaufen oder Mieten? Wirtschaftlich lohnt es sich, in das eigene Heim zu investieren. Das hat Stiftung Warentest mehrfach in Muster- und Vergleichskalkulationen dargelegt. Die Tester kommen auf folgendes Ergebnis: "Eine große Rolle spielt der Faktor Zeit. In der Regel gilt: In den ersten Jahren zahlen Bauherren und Hauskäufer mehr als Mieter. Auf lange Sicht allerdings hat meist der Haus-besitzer die Nase vorn."
Die Immobilie als Kapitalanlage
Egal, ob es sich um ein Haus auf dem Land, eine Eigentumswohnung in der Stadt oder einem Studentenwohnheim handelt. Die Investitionsentscheidung in eine vermietete Wohnung als Kapitalanlage ist kritisch zu überprüfen. Häufig ist es wirtschaftlich sinnvoller eine alternative Geldanlage zu wählen.
Eine Immobilie als Kapitalanlage bindet sehr viel Kapital, verursacht Arbeit und kann auch zu Verlusten führen. Der gebräuchliche Begriff "Betongold" ist irreführend, denn die Renditen sind häufig wesentlich geringer als bei anderen Geldanlagen. Nur eine genaue Kalkulation und ein Vergleich mit anderen Anlagearten kann eine sichere Anlageentscheidung liefern. Stimmt die Rendite der Immobilie, verursacht sie wenig Aufwand und biete die Immobilie ein gutes Wertsteigerungspotential, so kann die Nettokaltmiete eine schöne Zusatzrente darstellen.
Die Immobilie als Altersvorsorge
Bei Umfragen zum Thema Altersvorsorge ist das Eigenheim stets auf den vordersten Plätzen zu finden. Das ist keine Überraschung, denn wer möchte im Alter nicht mietfrei oder ohne Angst vor Mieterhöhungen oder Kündigungen wohnen. Wirtschaftlich ist das Eigenheim langfristig fast immer günstiger als eine Mietwohnung. Doch neben materiellen Werten sprechen auch ideelle Gründe für das Eigenheim.
Das Sprichwort "Einen alten Baum verpflanzt man nicht" kommt nicht von ungefähr. Besonders im Alter möchten viele Menschen nicht umziehen, ihre gewohnte Umgebung verlassen, sich eine neue Infrastruktur erschließen oder lieb gewohnte Nachbarschaften bzw. Sozialkontakte aufgeben. Laut einer Umfrage (Statista 2018) möchten die meisten Menschen über 65 Jahre eine Immobilie nur aufgeben, wenn diese keine altersgerechte Wohnsituation ermöglicht oder das Umfeld eine mangelhafte Versorgungssituation bietet.
Das Wichtigste über Immobilien, damit Sie für sich die richtige Entscheidung treffen:
Eine Immobilie kann eine hervorragende Altersvorsorge darstellen, jedoch nur, wenn Sie auf einige wichtige Punkte achten. Einige Überlegungen, die Ihnen bei der Entscheidung helfen können:
Tipp 1: Altersgerechte Wohnsituation und gute Bauqualität
Achten Sie bei der Immobilienwahl darauf, dass sie eine altersgerechte bzw. barrierefreie Wohnsituation vorfinden oder sich diese durch bauliche Veränderungen darstellen lässt. Eine gute und solide Bauqualität senkt die langfristigen Instandhaltungskosten und sichert die Wertsteigerung.
Tipp 2: Gute bzw. attraktive Lage mit ausreichenden Versorgungsmöglichkeiten
Prüfen Sie vor dem Kauf einer Immobilie die unmittelbare Lage. Die Micro-Lage der Immobilie (Ärzte, Geschäfte, Nahverkehrsmöglichkeiten, Versorgungsmöglichkeiten, Kultur etc.) sollte so gewählt sein, dass ihre aktuellen Ansprüche und Ihre Bedürfnisse im Alter erfüllt werden.
Tipp 3: Vernünftiges Wertsteigerungspotential
Was zählt bei einer Immobilie? Lage, Lage und nochmals Lage. Klar, der Standort einer Immobilie beeinflusst die Wertigkeit und das Wertsteigerungspotential einer Immobilie. Doch wer kann schon voraussehen wie sich Städte, Landkreise oder Stadtteile in 40 oder 50 Jahren entwickeln. Die Zukunft und die technischen Veränderungen werden auch das Bild unserer Städte verändern. Wenn nicht prognostizierbar ist, wie sich die Qualität einer Lage in den nächsten Jahrzehnten verändern wird, sollten Sie umso mehr auf einen attraktiven Kaufpreis achten und auf Lage-Merkmale, die nachhaltig positiv bewertet werden.
Tipp 4: Attraktiver Kaufpreis
Die alte Kaufmannsweisheit "Der Gewinn liegt im Einkauf" ist auch bei Immobilien wichtig. Achten Sie auf einen attraktiven Kaufpreis und bewahren Sie beim Immobilienkauf einen kühlen Kopf. Auch wenn es schwierig ist, eine gute Immobilie zu einem attraktiven Preis zu finden, sollten Sie eine Immobilie nur kaufen, wenn alle Faktoren ein positives Gesamtbild ergeben.
Tipp 5: Immobilie nicht um jeden Preis
Die Chance, den Traum vom Eigenheim zu realisieren steigt, wenn frühzeitig und zielgerichtet für diese Investition Vermögen gebildet wird. Die Miete können viele Menschen auch in die eigene Tasche sparen, wenn Sie damit die Finanzierung einer Immobilie bedienen. Die Investition in eine Immobilie ist auch eine Lebensstilentscheidung. Das Eigenheim um jeden Preis muss nicht sein. Wer sich gegen eine Immobilie entscheidet, kann auch mit anderen Anlagearten seine Altersvorsorge gestalten.
Eine Pro- und Contra-Liste zum Thema "Kaufen oder Mieten" lässt sich auf viele Punkte erweitern. Viele gute Argumente sprechen für eine Immobilie als Altersvorsorge. Deshalb träumt die Mehrzahl der Menschen vom Eigenheim. Wirtschaftlich ist das Eigenheim eine sinnvolle Investition, wenn beim Kauf wichtige Punkte beachtet werden. Eine Immobilie kann auch ein wichtiger Baustein für die Altersvorsorge darstellen. Im Alter mietfrei wohnen, verbessert die Rentensituation wesentlich. Aber auch ohne Immobilie lässt sich mit anderen Geldanlagen eine vernünftige Zusatzrente aufbauen. Eine Immobilie ist eine Lebensstilentscheidung. Wer sich für die Immobilie entscheidet und beim Kauf keine Fehler macht, wird damit seine Freude haben und die Rentensituation im Alter verbessern.