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Berufsunfähigkeitsrente: Hilfe vom Staat oder selber vorsorgen?

Robert Aschauer
Autor: Robert Aschauer
Unabhängiger Finanzexperte - Dipl. Bankbetriebswirt (ADG) - Ruhestandsplaner

Im Leben läuft nicht immer alles rund. Ein Unfall oder eine Krankheit kann dazu führen, dass Sie dauerhaft nicht mehr Ihren erlernten Beruf ausüben können oder arbeitsunfähig werden. Ohne ausreichendes Einkommen entsteht eine finanzielle Lücke, die in den schlimmsten Fällen Ihre Existenz bedroht und die gesamten Ersparnisse aufbracht. Die staatlichen Leistungen bei einer Berufsunfähigkeit reichen selten aus, um diese Lücke zu schließen, oder sind nicht vorhanden. Hier erfahren Sie, warum eine private Absicherung sinnvoll ist und auf welche Punkte Sie bei der Berufsunfähigkeitsrente besonders achten sollten.

Kurz erklärt: Wann besteht eine Berufsunfähigkeit oder Erwerbsunfähigkeit?

Grundsätzlich liegt eine Berufsunfähigkeit vor, wenn Sie infolge einer Krankheit, Unfall oder Invalidität unfähig sind ihren Beruf auszuüben. Bei einer Erwerbsunfähigkeit können Sie nicht nur die erlernte oder bisherige Tätigkeit nicht mehr ausüben, sondern Sie sind überhaupt nicht mehr in der Lage zu arbeiten.

Welche Hilfe bekommen Sie bei einer Berufsunfähigkeit vom Staat?

Die gesetzliche Rentenversicherung hat die Leistungen bei einer Berufsunfähigkeit massiv gekürzt. Seit des Inkrafttretens der Reform vom 01.01.2001 besitzen nur noch die vor dem 2.1.1961 geboren Versicherten einen Rentenanspruch aufgrund von Berufsunfähigkeit. Eine Berufsunfähigkeit liegt bei der Rentenkasse vor, wenn die Versicherten wegen Krankheit oder Behinderung ihren bisherigen versicherungspflichtigen Beruf nicht mehr mindestens 6 Stunden täglich ausüben können. Anders ausgedrückt: Die staatliche Hilfe bei einer Berufsunfähigkeit ist sehr eingeschränkt und betrifft nur noch wenige Geburtsjahrgänge in der Rentenversicherung. Und wenn Sie täglich 6 Stunden und mehr arbeiten können, gibt es auch keine Erwerbsminderungsrente. Auf den Staat ist bei der Berufsunfähigkeitsrente kein Verlass: Eine private Absicherung ist zu empfehlen. Doch bevor Sie eine Versicherung abschließen, sollten Sie Ihren Bedarf und Ihre Versorgungssituation checken.

Absicherung durch privaten Versicherungsschutz

Viele Menschen beschäftigen sich nicht oder unzureichend mit den Themen Berufs- und Erwerbsunfähigkeit. Dabei existieren vielfach erhebliche Absicherungslücken. Viele Verbraucher handeln nicht, da Sie unwissend sind, Ihnen ein Gesamtüberblick über die eigene Versorgungssituation fehlt oder Sie eine unzureichende Beratung durch Banken oder Fachleute erhalten haben. Dabei genügt in der Regel eine Status-Quo Betrachtung der existenziellen Risiken Tod, Berufsunfähigkeit und längerfristige Krankheit auf einem Blatt Papier. Darauf sollte folgendes notiert werden:

Weicht die Ist-Situation von der gewünschten Soll-Situation ab, dann besteht eine Versorgungslücke und Handlungsbedarf.

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Was ist wichtiger: Erwerbs- oder Berufsunfähigkeitsversicherung?

Eine berufsunfähige Person ist nicht automatisch erwerbsunfähig. Eine Erwerbsunfähigkeit liegt erst vor, wenn eine Person aufgrund einer geistigen oder körperlichen Beeinträchtigung keine Arbeit mehr ausüben kann. Eine erwerbsunfähige Person kann im Gegensatz zur einer berufsunfähigen Person auch in keinem anderen Beruf mehr arbeiten.

Ein Beispiel: Ein hochbezahlter Herzchirurg, der durch einen Unfall einen Finger verliert, kann seine bisherige Tätigkeit nicht mehr ausüben und gilt deshalb als berufsunfähig. Der Herzchirurg ist aber nicht erwerbsunfähig, denn er kann noch arbeiten und viele andere Jobs wahrnehmen. Es spielt dabei keine Rolle, ob diese Jobs verfügbar sind oder welches Gehalt dafür bezahlt wird. Besitzt der Arzt eine Absicherung für die Erwerbsunfähigkeit, aber keine Berufsunfähigkeitsabsicherung, dann erhält er keine Leistung. Das Beispiel macht deutlich, dass Sie sich am besten durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung absichern sollten. Denn nur diese Police bezahlt eine Rente, falls Sie Ihre berufliche Tätigkeit nicht mehr nachkommen können.

Die besten Tipps zur Berufsunfähigkeitsversicherung

Vor dem Erreichen des Rentenalters wird jeder fünfte Angestellte und jeder vierte Arbeiter berufsunfähig. Jeder, der die Möglichkeit dazu hat und sich den Beitrag leisten kann, sollte eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Dabei sollten Sie auf die Leistungsfähigkeit der Versicherung, auf eine ausreichende Höhe und auf diese vier Tipps achten:

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Fazit:
Die Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeit ist ein existenzbedrohendes Risiko. Auf die Absicherung durch die Rentenkasse ist kein Verlass. Nur eine gezielte Vorsorge durch eine private Versicherung bietet Ihnen einen ausreichenden Schutz. Ein früher Einstieg bietet viele Vorteile. Doch vor dem Abschluss sollten Sie Ihren Bedarf und die Versorgungslücken klären. Achten Sie auf einen ausreichende Höhe des Versicherungsschutzes und günstige Vertragsklauseln, damit Sie eine ausreichende Berufsunfähigkeitsrente bekommen.
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Robert Aschauer
Über den Autor: Robert Aschauer
Der erfahrene Finanzexperte Robert Aschauer schreibt für einfach-rente.de über die Themen Rente & Altersvorsorge. Er ist Dipl. Bankbetriebswirt (ADG), Financial Planer, Kreditanalyst und Ruhestandsplaner und hat langjährige Praxiserfahrung im Bankwesen und als unabhängiger Honorarberater.

Der Artikel "Berufsunfähigkeitsrente: Hilfe vom Staat oder selber vorsorgen?" wurde am 13.06.2018 von Robert Aschauer verfasst.

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