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Reich durch Daytrading? Wer das glaubt, ist selber schuld!

Robert Aschauer
Autor: Robert Aschauer
Unabhängiger Finanzexperte - Dipl. Bankbetriebswirt (ADG) - Ruhestandsplaner

Immer wieder stoße ich im Internet und in den sozialen Medien auf tolle Geschichten: Ich fahre jetzt einen Porsche. In einer Woche habe ich 5.000 Euro mit Daytrading verdient. Es geht ganz einfach und jeder kann es. Alles, was Sie als Trading-Einsteiger brauchen, ist ein Internetanschluss und eine installierte Software. Doch geht das wirklich so einfach? Wer das glaubt ist selber schuld!

Was ist Day-Trading?

Trading ist das Handeln an der Börse mit Werten wie Aktien, Devisen, Kryptowährungen und vielen mehr. Die Personen, die das machen, also die Trader, spekulieren auf Marktschwankungen, die sie erwarten und die sie gewinnbringend ausnutzen möchten. Das Daytrading steht für den kurzfristigen Börsenhandel, häufig für sekündliches Ausnutzen von Kursschwankungen. In einem Satz: Die Trader hoffen klüger und schneller als der Rest der Welt, sprich alle Börsenteilnehmer, zu sein!

Day-Trader sind Spekulanten und Glücksritter

Börsen-Spekulanten, also Leute wie Daytrader, die auf das Glück setzen, haben nichts mit Börsen-Anlegern zu tun - sondern eher mit Glücksspieler. Spekulation ist Glücksspiel, vergleichbar mit dem Roulette im Casino, es kann rot oder schwarz kommen, es gibt keine Regelmäßigkeit und keiner hat das Wissen was passiert. Nur eines steht bei diesem Glücksspiel fest: die Mehrzahl der Teilnehmer, der überwiegende Teil der Leute, verliert Geld und viele sogar sehr viel Geld.

Affen schlagen Fondsmanager und Börsenexperten

Es gab mehrere Versuche mit Affen, die mit Bleistiften in der Hand in einem Börsenblatt Aktien ankreuzten oder mit Dartpfeilen auf den Börsenteil einer Zeitung warfen. Die Forscher haben die nach dem Zufallsprinzip markierten oder getroffene Aktien ausgewählt und die langfristige Kursentwicklung mit den gängigen Börsen-Indexen bzw. diversen Fonds verglichen.

Das Ergebnis: Die Primaten waren den Börsenprofis und Fondsmanager überlegen; d.h. die Auswahl der Zufallsaktien konnten langfristig einen besseren Erfolg (= Rendite) nachweisen. Die Affen haben in zahlreichen Versuchen die Profis geschlagen, die jahrelang meist auf Elite-Unis Finanzwesen studiert haben und ihren Lebensunterhalt damit verdienen.

Die Börsenergebnisse bei den Affenversuchen waren deshalb so positiv, weil bewährte Regeln eingehalten wurden. Genauso verhalten sich clevere Anleger – also Leute, die wirklich an der Börse Geld verdienen und über Aktienanlagen Vermögen aufbauen. Diese investieren und spekulieren nicht. Sie investieren ihr Geld auf wissenschaftlicher Basis in Börsenwerte nach bewährten Regeln. Diese Regeln können auch Sie nutzen, um ohne Stress, ganz bequem und einfach einen soliden Vermögensaufbau mit Aktien zu betreiben und gute Renditen zu erzielen.

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Regel 1: Ihre Strategie bestimmt die Aktienquote

Bevor Sie anlegen, sollten Sie Ihre Anlageziele definieren, festlegen welches Risiko Sie eingehen möchten und welche Ziele Sie mit Ihren Geldanlagen verfolgen. Dann definieren Sie eine Aktienquote Ihrer Geldanlagen. Stiftung Warentest empfiehlt je nach Risikobereitschaft der Anleger 3 Grundstrategien:

Regel 2: Legen Sie nicht alle Eier in einem Korb

Legen Sie Ihr Geld nicht in eine oder wenige Aktien an. Streuen Sie Ihre Aktienanlage (Fachwort: Diversifikation) möglichst breit über Länder, Währungen und Unternehmen. Ein Beispiel: Sie können bereits mit 50 Euro einen MSCI World Fonds kaufen und besitzen dann Anteile von über 1.650 Aktien-Unternehmen aus 23 Industrieländern.

Regel 3: In Aktien nur langfristig anlegen (Buy and Hold-Strategie)

Legen Sie nur Geld in Aktien an, auf das Sie langfristig verzichten können. Nur so können Sie Kursdellen aussitzen. Aktien eignen sich hervorragend zum Aufbau einer Altersvorsorge, da Berufstägige meist über 40 Jahre bis zur Rente Zeit haben.

Regel 3: Hin und her macht die Taschen leer (Buy and Hold-Strategie)

Wer auf der Jagt nach einer höheren Rendite Aktien immer wieder umschichtet, oder durch laufendes Trading Kursgewinne erzielen möchte, wird zwangsweise emotional handeln, zu früh oder zu spät verkaufen. Wissenschaftliche Auswertungen zeigen, dass Trader weniger Gewinne erzielen, ja häufig nur Verluste erleiden, als Anleger die Aktien kaufen und halten. Trading ist Zufall und passiert meist zum falschen Zeitpunkt.

Regel 5: Versuchen Sie Kosten zu vermeiden

Vermeiden Sie hohe Kosten bei Ihren Aktienanlagen. Sehr gut eignen sich ETF-Fonds da - diese Fonds folgende Vorteile bieten:

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Fazit:
Aktienanlagen sind eine sehr gute Idee, wenn man eine deutlich höhere Rendite erzielen möchte als mit Sparbuch & Co. Die Affenversuche waren erfolgreich, weil viele Aktien (breite Streuung) ausgewählt und diese langfristig gehalten wurden. Es gab kein Trading und keine hohen Kosten.
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Robert Aschauer
Über den Autor: Robert Aschauer
Der erfahrene Finanzexperte Robert Aschauer schreibt für einfach-rente.de über die Themen Rente & Altersvorsorge. Er ist Dipl. Bankbetriebswirt (ADG), Financial Planer, Kreditanalyst und Ruhestandsplaner und hat langjährige Praxiserfahrung im Bankwesen und als unabhängiger Honorarberater.

Der Artikel "Reich durch Daytrading? Wer das glaubt, ist selber schuld!" wurde am 21.03.2021 von Robert Aschauer verfasst.

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