Sind Immobilien als Altersvorsorge sinnvoll?
Die selbst genutzte Immobilie wird von der Mehrzahl der Bundesbürger als gute Altersvorsorge gesehen. Hier erfahren Sie die wichtigsten Vorteile einer Wohnimmobilie als Altersvorsorge, welche Risiken und Nachteile bestehen und ob die Immobilie als Altersvorsorge wirklich sinnvoll ist.
Immobilie als Altersvorsorge
Häufig denkt man beim Thema Altersvorsorge an eine Geldanlage oder Sparplan und an einen langfristigen Vermögensaufbau. Das angesammelte Vermögen soll im Alter als finanzielles Polster bzw. Zusatzrente zur Verfügung stehen. Kann eine Immobilie bzw. das Eigenheim diese Anforderungen erfüllen?
Ja, das eigene Heim kann aus folgenden Gründen zum Vermögensaufbau für eine solide Altersvorsorge sinnvoll sein:
- Systemsparen: Beim Immobilienerwerb müssen ca. 15 - 25 Prozent Eigenkapital vorhanden sein. Der restliche Betrag wird meist als Bankkredit aufgenommen. Der Kredit wird über die Jahre durch monatliche Raten zurück bezahlt. Im Alter steht die Immobilie als Vermögenswert für die Altersvorsorge schuldenfrei zur Verfügung. Die Tilgung des Kredites führt zu einer hohen Disziplin bei der Vermögensbildung und ist mit einer Art "Zwangssparen" gleichzusetzen.
- Sicherheit: Wer ein Eigenheim besitzt, muss keine Angst vor einer Kündigung des Mietvertrages haben. Zudem bietet Wohneigentum einen lebenslangen Schutz vor Mietpreissteigerungen.
- Plus an Lebensqualität: Der Eigentümer einer Immobilie kann sich das Eigenheim nach eigenem Geschmack gestalten, einrichten und Veränderungen ohne Rücksprache mit dem Vermieter vornehmen.
- Inflationsschutz: Immobilien zählen zu den Sachanlagen und schützen vor Geldentwertung. Denn in Deutschland liegt die durchschnittliche Inflationsrate im langfristigen Vergleich bei etwa 2 Prozent. Die historische Preisentwicklung von Immobilien zeigen, dass Immobilien diese Inflationsentwicklung ausgleichen können.
- Steuervorteile: Positive Wertentwicklungen bleiben in den meisten Fällen steuerfrei und ein hoher Freibetrag schützt vor Erbschaftsteuer. Steuervorteile ergeben sich auch durch die steuerfreien Mietkosteneinsparungen.
- Mehr Rente im Alter: Wer ein Eigenheim besitzt zahlt keine Miete. Ohne eine Mietbelastung bleibt im Alter mehr Geld von der Rente zum Leben übrig.
Diese Vorteile sind sicher ein Beleg dafür, dass die eigene Immobilie bei den Deutschen einen hohen Stellenwert einnimmt. Obwohl ein Immobilienerwerb für die meisten Deutschen die bedeutendste Finanzentscheidung im Leben darstellt, wünschen sich mehr als 80 Prozent der Deutschen ein Eigenheim.
Doch es gibt auch Argumente gegen Wohneigentum:
- Wohneigentum kostet Zeit, beansprucht Geld für den Unterhalt und die Instandhaltung.
- Bei Arbeitslosigkeit oder Scheidungen besteht das latente Risiko einer Immobilienverwertung bzw. Zwangsversteigerung.
- Immobilien machen immobil. Für für den Einen ein Vorteil (ein Leben im gewohnten Umfeld) für den Anderen ein Nachteil (Versetzung, bessere Karriere an anderen Standorten etc.)
- Kauf- und Kaufnebenkosten betragen häufig 10 Prozent der Gesamtkosten. Da stellt sich zwangsläufig die Frage, ob die künftigen Preisentwicklungen bei diesen hohen Transaktionskosten noch zu einer soliden Gesamtrendite führen.
Auf diese Kaufkriterien achten Immobilieninteressenten
Eine Studie von ImmobilienScout 24 belegt, dass viele Kaufinteressenten bei Immobilien auf die Stadtnähe, eine erstklassige Infrastruktur, gute Einkaufsmöglichkeiten und eine gute Anbindung an den Personennahverkehr achten.
Das eigene Heim eignet sich sehr gut für die private Altersvorsorge. Es gibt viele Gründe, die das Eigenheim als Altersvorsorge als sinnvoll erachten. Für viele Bundesbürger gelten die eigenen vier Wände auch als optimale Vorsorge fürs Alter. Das erklärt auch, dass über 80 Prozent der Deutschen statt zur Miete lieber im Eigenheim leben würden.